Der Frühling und Frühsommer locken nicht nur Mensch und Hund ins Grüne – leider auch einen kleinen, aber hochgefährlichen Plagegeist: den Eichenprozessionsspinner. Was auf den ersten Blick wie ein harmloser Raupen-Befall aussieht, kann für Hunde (und Menschen!) schwere gesundheitliche Folgen haben.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du den Eichenprozessionsspinner erkennst, welche Gefahr für deinen Hund besteht, wo du besonders vorsichtig sein solltest – und was im Notfall zu tun ist.
Was ist der Eichenprozessionsspinner?🐛
Der Eichenprozessionsspinner ist eine unscheinbare, nachtaktive Schmetterlingsart. Gefährlich sind jedoch nicht die Falter selbst, sondern ihre Raupen – vor allem wegen ihrer Brennhaare, die ein starkes Gift namens Thaumetopein enthalten. Diese Haare lösen bei Kontakt schwere allergische Reaktionen aus – bei Menschen ebenso wie bei Hunden.
Wo findet man den Eichenprozessionsspinner?🌳
Die Raupen befallen vor allem Eichenbäume und bilden dort gut sichtbare, filzartige Nester – oft an Stämmen oder in Astgabeln. Die größten Gefahrenzonen:
- Waldränder, Wanderwege, Parks mit alten Eichen
- Siedlungsnähe mit Eichenalleen
- Schulhöfe, Hundewiesen, Friedhöfe oder Spielplätze in Eichen-Nähe
Die Hauptsaison ist von Mai bis Juli, besonders nach warmen Frühjahren.
Warum sind sie so gefährlich für Hunde?
- Die Brennhaare der Raupen können sich durch das Fell bohren und Hautreizungen, Atemnot, Schwellungen oder sogar Erblindung verursachen.
- Hunde schnüffeln oft neugierig an Nestern oder lecken die Haare auf.
- Bereits einige Haare in der Luft können ausreichen, um Reaktionen auszulösen!
So erkennst du die Gefahr: 🔍
- Filzartige, weißlich-graue Nester an Eichenstämmen oder Ästen
- Sichtbare Raupen in Reihe („Prozessionen“) auf dem Boden
- Warnschilder der Gemeinde – unbedingt ernst nehmen!
Erste Hilfe: Was tun, wenn dein Hund Kontakt hatte?
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Sofort vom Nest weg! Verlasse den Bereich zügig – die Haare können in der Luft schweben.
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Hund nicht berühren! Trage Handschuhe, da auch du die Haare abbekommen kannst.
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Mund, Nase, Augen kontrollieren. Schwellungen, Rötungen, starkes Hecheln oder Reiben sind Warnzeichen.
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Maul und Pfoten mit klarem Wasser spülen. Keine Seife oder Hausmittel – einfach abwaschen, ggf. mit einer Spritzflasche.
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Tierarzt aufsuchen! Auch bei leichten Symptomen – es kann sich verschlimmern oder innere Reaktionen auslösen.
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Tierarzt vorwarnen! Am Telefon erwähnen: Verdacht auf Kontakt mit Eichenprozessionsspinner – das hilft bei der Vorbereitung.
So kannst du deinen Hund schützen: 🚫
- Halte Abstand zu Eichenbäumen in der Saison
- Meide bekannte Befallsgebiete – Kommunen geben meist Hinweise auf ihren Webseiten oder mit Schildern vor Ort
- Verwende beim Spaziergang ggf. eine Kurzleine
- Lass deinen Hund nicht im Unterholz stöbern oder an Bäumen schnüffeln
- Augen auf bei Nestern oder Prozessionen auf dem Weg
- Nach dem Spaziergang: Fell, Pfoten und Schnauze kontrollieren
So klein der Eichenprozessionsspinner auch ist – für Hunde (und auch für uns Menschen) kann er richtig gefährlich werden. Mit Achtsamkeit, Wissen und einer guten Erste-Hilfe-Reaktion kannst du deinem Hund jedoch viel Leid ersparen.
Bleib wachsam – und wenn du dir unsicher bist, gilt immer: Im Zweifel lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig. 💛