Krallenschneiden beim Hund – So wird’s stressfrei für Zwei- und Vierbeiner

Krallenschneiden beim Hund – So wird’s stressfrei für Zwei- und Vierbeiner

Für viele Hundehalter ist das Krallenschneiden eine unangenehme Aufgabe – und für den Hund nicht selten ein echter Stressmoment. Dabei ist die regelmäßige Kürzung der Krallen nicht nur eine Frage der Optik, sondern ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit deines Vierbeiners. Zu lange Krallen können Schmerzen verursachen, die Gangart verändern oder sogar zu Verletzungen führen. Doch wie schneidet man die Krallen richtig? Und wie gewöhnt man den Hund daran, sich das gefallen zu lassen?

Früh übt sich – Gewöhnung von Anfang an

Der Schlüssel zu stressfreiem Krallenschneiden liegt in der frühzeitigen Gewöhnung. Bereits im Welpenalter solltest du beginnen, deinem Hund regelmäßig die Pfoten zu berühren, sie sanft zu halten und die Krallen anzusehen – ganz ohne Zwang und mit viel positiver Verstärkung. So lernt dein Hund: „Pfotenpflege ist nichts Schlimmes.“

Wenn dein Hund das Krallenschneiden schon mit schlechten Erfahrungen verbindet, hilft Geduld. Starte mit ganz kurzen Einheiten, ohne gleich zu schneiden. Belohne ihn fürs Pfotegeben, fürs Sitzenbleiben, für ruhiges Verhalten – so verknüpft er die Situation nach und nach positiv.

Nützliche Ablenkungen für ängstliche oder zappelige Hunde

Manche Hunde sind besonders sensibel, wenn es um ihre Pfoten geht. Hier können gezielte Ablenkungen helfen:

  • Leckmatten mit etwas Hundeleberwurst, Frischkäse oder Erdnussbutter sorgen für ruhiges Lecken während der Pflege.
  • Kauartikel wie harte Snacks von Baltic Biscuits bieten eine natürliche Beschäftigung und halten gleichzeitig still.
  • Zwei-Personen-Taktik: Eine Person lenkt mit Spiel oder Leckerli ab, die andere schneidet – besonders hilfreich bei aktiven Hunden.

Wichtig ist: Ruhig bleiben, nicht schimpfen, Pausen machen, wenn nötig. Lieber öfter und kurz als selten und dafür stressig.

Wie oft sollten die Krallen geschnitten werden?

Das hängt vom Hund ab. Hunde, die viel auf Asphalt oder rauem Boden laufen, nutzen ihre Krallen natürlich ab. Bei anderen – besonders bei Wohnungshunden oder älteren Tieren – wachsen sie oft zu lang. Ein gutes Zeichen: Wenn du hörst, wie die Krallen beim Gehen auf dem Boden ticken, ist es Zeit fürs Kürzen.

Worauf du beim Schneiden achten musst

Die größte Sorge vieler Halter ist: „Was, wenn ich zu weit schneide?“ Tatsächlich verläuft in jeder Kralle ein Blutgefäß mit Nerv – die sogenannte „Leben“. Bei hellen Krallen kann man sie meist gut erkennen, bei dunklen hilft nur vorsichtiges Kürzen in kleinen Etappen.

  1. Verwende eine spezielle Krallenzange oder einen elektrischen Schleifer.
  2. Halte die Pfote ruhig und schneide schräg von unten nach oben.
  3. Arbeite bei dunklen Krallen lieber häufiger, aber wenig.

Es hilft, die Krallen nach einem Bad oder Spaziergang zu schneiden – dann sind sie weicher.

Erste Hilfe: Was tun, wenn du zu weit geschnitten hast?

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass eine Kralle zu weit gekürzt wird und blutet. Keine Panik – das sieht oft dramatischer aus, als es ist.

  • Ruhe bewahren und Hund beruhigen.
  • Blutung mit einem Papiertuch oder Watte abdrücken.
  • Blutstillende Stifte oder Pulver aus der Apotheke oder beim Tierarzt bereithalten.
  • Wenn es nicht aufhört zu bluten, die Kralle verbinden und den Tierarzt kontaktieren.

Lob deinen Hund danach trotzdem – so behält er das Erlebnis nicht negativ in Erinnerung.

Mit Gelassenheit, Übung und Leckerli zum Erfolg

Krallenschneiden ist kein Hexenwerk – es braucht vor allem Geduld, Übung und ein bisschen Know-how. Wer früh mit dem Training beginnt, auf positive Ablenkung setzt und die Krallen regelmäßig kontrolliert, schützt seinen Hund vor Schmerzen und beugt langfristigen Problemen vor. Und wenn du mal unsicher bist, hilft dir dein Tierarzt oder Hundefriseur gern weiter.

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